Willkommen im Aktiv-Hotel Stock & Stein im Elbsandsteingebirge – einem Ort, an dem Natur, Geschichte und Abenteuerlust zusammenfinden! Hier, mitten in der Sächsischen Schweiz, erwartet Dich nicht nur eine gemütliche Unterkunft für Familien, Wanderer und Aktivurlauber, sondern auch ein Haus mit einer spannenden Vergangenheit.
Schon um 1850 stand an diesem Ort eine lebhafte Sandsteinsäge, in der der berühmte Elbsandstein verarbeitet wurde. Aus dieser Zeit stammt die Grundlage für ein Gelände, das seit fast zwei Jahrhunderten von Arbeit, Gemeinschaft und Entdeckergeist geprägt ist.
In den Jahren 1924/25 errichteten die Naturfreunde hier ein beliebtes Freizeit- und Begegnungshaus – ein Treffpunkt für Wandergruppen, Jugendfreizeiten und naturverbundene Menschen. Diese Tradition lebt bis heute fort: Gemeinschaft, Bewegung und das Erleben der Natur stehen im Mittelpunkt unseres Hauses.
Nach bewegten Jahrzehnten – als Jugendherberge, Kaserne und später als Ferienheim – begann mit der Wiedervereinigung 1990 ein neuer Abschnitt. Das Gebäude wurde modernisiert, erweitert und 2022 als Aktiv-Hotel Stock & Stein Sachsen neu eröffnet. Heute verbinden sich hier Geschichte, Natur und moderner Komfort – perfekt für Deinen Familienurlaub, Deinen Wanderurlaub oder ein aktives Wochenende in der Sächsischen Schweiz.
Spüre die Geschichte in den Mauern, genieße die Natur direkt vor der Tür und lass Dich von der familiären Atmosphäre inspirieren. Hier findest Du Raum zum Durchatmen, Auftanken und (Geschichte) Erleben – allein, mit Freunden oder der ganzen Familie.
Hotel Stock & Stein – Dein Familien- und Aktiv-Hotel im Elbsandsteingebirge. Wandern. Entdecken. Wohlfühlen.
Wir nehmen die dunklen Kapitel unserer Geschichte ernst. Auf Gedenkplätze.info kannst Du Dich ausführlich über die Ereignisse in den 1930er- und 1940er-Jahren informieren. Diese kurze, aber bedeutende Epoche erinnert uns daran, verantwortungsvoll mit unserer Geschichte umzugehen – und die Lehren der Vergangenheit bewusst weiterzutragen.

Die Ursprünge des heutigen Aktiv-Hotels Stock & Stein reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Damals entstand auf dem Gelände ein Steinsägewerk, das eng mit den benachbarten Sandsteinbrüchen verbunden war. Zwar gibt es keine genauen Bauaufzeichnungen, doch eine historische Lithografie deutet auf das Jahr 1895 hin.
Die erste urkundliche Erwähnung in unserer Geschichte stammt von 1887, als der Betrieb eines Getränkeausschanks genehmigt wurde – vermutlich als Reaktion auf die vielen Steinbrucharbeiter, die neben Lohn auch Verpflegung erhielten. Das Sägewerk war Teil der Oberkirchleithner Sandsteinwerke und ein bedeutender Teil der regionalen Natursteinwirtschaft.

1895 begann eine bedeutende bauliche Erweiterung: Ein großer Anbau mit einem markanten, 26 Meter hohen Turm entstand. Dieser Turm, heute noch ein sichtbares Wahrzeichen des Hauses, beherbergte im oberen Bereich ein großes Wasserbecken für ein Hochbehältersystem. Dorthin wurde aus dem hauseigenen Brunnen Wasser gepumpt, um somit einen hydrostatischen Wasserdruck im gesamten Gebäude und auf allen Etagen zu gewährleisten, ohne, dass permanent Pumpen laufen mussten. Erweiterungsbau und Turm bildeten die Grundlage für die spätere Nutzung als Beherbergungsbetrieb und des heutigen Hotels.
Das heutige Hotel grenzte unmittelbar an den Fußweg zwischen Halbestadt und Prossen. Durch den Abraum der Steinbearbeitung formte sich das Gelände zu einer terrassenartigen Fläche Richtung Elbe. Noch heute sind Reste der früheren Transportwege hinter unserem Sportplatz sichtbar – stille Zeugen der einst regen industriellen Tätigkeit.
Zum Areal gehörten zwei sogenannte Steinbrecherhäuser, in denen Arbeiter wohnten. Diese waren bis 1950 bewohnt, mussten jedoch aufgrund von Baufälligkeit abgerissen werden.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs endete die industrielle Phase zunächst. Das Gelände wurde durch die Maschinenfabrik Rahmer übernommen und zur Produktion von Kriegsmaterial genutzt. Nach Kriegsende führte die Entmilitarisierung Deutschlands und wirtschaftliche Umbrüche zur Insolvenz der Firma.
1922 kaufte die Nähmaschinen- und Fahrrad-Aktiengesellschaft (NUFAG) das Objekt. Es begannen umfassende Umbauarbeiten, die jedoch unvollendet blieben. Bereits 1923 stellte die NUFAG ihre Aktivitäten in Halbestadt ein. Die Immobilie ging daraufhin an die Stadt Königstein über.
Ein Wendepunkt in der Geschichte unseres Hauses kam im Jahr 1925: Der Naturfreunde-Verein – eine gesellschafts- und umweltpolitisch aktive Organisation mit rund 160.000 Mitgliedern vorwiegend aus der Arbeiterklasse– erwarb das Areal. Das Ziel war die Umnutzung der ehemaligen Fabrikanlage in ein Gästehaus, ein sogenanntes Naturfreundehaus. Für den Kauf und Umbau investierte der Verein insgesamt 85.000 Reichsmark.

Nach nur einjähriger Umbauzeit konnte das neue Naturfreundehaus im Juli 1927 feierlich eröffnet werden. Zur Einweihung am 10. Juli reisten etwa 1.700 Gäste aus ganz Deutschland an – darunter auch Vertreter der damaligen Reichsregierung.
Ein besonderes Highlight der Feierlichkeiten war das Schiff „Sachsen“, eine schwimmende Jugendherberge, das festlich beleuchtet vor dem Naturfreundehaus ankerte und zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten bot.

Bereits 1928 verzeichnete das Haus über 14.500 Übernachtungen – ein eindrucksvoller Beleg für die Bedeutung als Ort der Erholung und Bildung. Das Naturfreundehaus entwickelte sich zu einem beliebten Ziel für die arbeitende Bevölkerung, insbesondere für sozial benachteiligte Gruppen.
1929 begann die Organisation „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“, die der SPD nahestand, auf dem Gelände ein Arbeitsdienstlager einzurichten. Dieses Angebot richtete sich an Jugendliche, die aufgrund der Weltwirtschaftskrise ohne Perspektive waren. Unterkunft, Verpflegung und ein kleines Taschengeld wurden im Gegenzug für gemeinnützige Arbeit geboten.
Neben der sozialen Komponente wurde das Haus auch zu einem Zentrum politischer Bildung mit Vorträgen und Veranstaltungen. Die Nähe zur SPD prägte das Geschehen – bis zum Jahr 1933.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 änderte sich die Nutzung des Hauses dramatisch. Ein kurzes, jedoch dunkles Kapitel unserer Geschichte begann. Am 10. März wurde das Naturfreundehaus durch den Polizeidezernenten und NSDAP Mitglied SA-Sturmführer Rosig beschlagnahmt und in eine Außenstelle des Schutzhaftlagers Hohenstein umgewandelt. Der damalige Heimleiter Heinrich Reißmann war der erste Häftling. Noch am selben Tag wurden 80 weitere Personen eingeliefert und bis April stieg die Zahl auf über 200 Gefangene.
Zahlreiche politische Gegner des NS-Regimes – vor allem Mitglieder von KPD, SPD, SAP, KAPD sowie Gewerkschaftsvertreter – wurden hier inhaftiert. Auch Menschen, die als „Juden“ oder „Ausländer“ galten, waren betroffen.
Zeitzeugenberichte, wie die des ukrainisch-jüdischen Arbeiters Max Tabaschnik oder Max Krebs, schildern die erschütternden Bedingungen und Misshandlungen im Lager. Bis zu 40 Todesopfer werden vermutet – belegt sind 11 Namen.

Bereits im Mai 1933 wurde das "Schutzhaftlager" auf dem Gelände aufgelöst – unter anderem infolge wachsender Kritik aus der Bevölkerung. Die Schreie der Gefangenen sollen bis auf die gegenüberliegende Elbseite hörbar gewesen sein, was zu großer Beunruhigung führte. Die meisten Inhaftierten wurden anschließend in das nur wenige Kilometer entfernte Hauptlager Hohnstein verlegt, das fortan als zentrale Haft- und Repressionsstätte der Region diente.
1934 wurde das Gebäude von der NSDAP als sogenanntes „Grenzlandwanderheim“ übernommen und einer erneuten Nutzung als Herberge zugeführt. Ab 1939 betrieb die nationalsozialistische Organisation „Kraft durch Freude“ das Haus als Wanderheim. Geplante umfangreiche Umbauten konnten jedoch nicht realisiert werden, da der verantwortliche Leiter, R. Petzold, zum Militärdienst eingezogen wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude mehrfach umfunktioniert: Es diente zeitweise als Kaserne, als Kriegsgefangenenlager und schließlich auch als Lazarett – je nach Bedarf der militärischen Nutzung in dieser wechselvollen Zeit.

Nach dem Krieg übernahm die FDJ (DDR Jugendorganisation "Freie Deutsche Jugend") das Gelände und nutzte es ab 1946 als Bezirksjugendschule. Von Anbeginn war diese Verwendung als Übergangslösung konzipiert, um das Haus später wieder als Erholungsstätte nutzen zu können. Im Jahr 1953 wurde das Objekt zurück an die Stadt Königstein übertragen, die es als Jugendherberge unter dem Namen „Julius Fucik“ weiterführte.
1955 bot das Haus 189 Betten, mit einer geplanten Auslastung von 50 % jährlich. Die Ausstattung war einfach, und bis 1958 waren es vorwiegend inländische Gäste, die hier Unterkunft fanden. Die ersten Gäste aus dem Ausland wurden ab 1958 beherbergt.

In den wirtschaftlich besseren Jahren der DDR wurde ab 1976 ein umfassender Umbau im Rahmen des 5-Jahresplans begonnen. Die Jugendherberge wurde während der Rekonstruktion zeitweise geschlossen. Doch durch wirtschaftliche Probleme kam es 1981 zum Abbruch der Arbeiten, bevor alle geplanten Bauabschnitte abgeschlossen waren. Der Betrieb wurde im sanierten Zustand wieder aufgenommen, ohne die geplanten Bauabschnitte drei und vier umzusetzen. Neben einheimischen Gästen wurden in dieser Zeit häufig Kinder- und Jugendgruppe aus dem Ausland begrüßt.

Nach der politischen Wiedervereinigung war ein wirtschaftlicher Betrieb in alter Form als klassische Jugendherberge nicht mehr tragfähig. Im Rahmen eines aufwändigen Verfahrens, wurde das Objekt an den ursprünglichen Eigentümer, dem Naturfreunde Deutschland e.V. rückübertragen. Mit hohen Zuschüssen des Bundesfamilienministeriums und des Freistaat Sachsen investierten die Naturfreunde rund 3,7 Millionen DM in eine grundlegende Sanierung. Sämtliche Zuschüsse waren an die Weiterführung als gemeinnütziges Familienferienheim geknüpft.
Neben zeitgemäßen, teilweise barrierefreien Gästezimmern entstanden Seminarräume, Freizeitflächen und ein Wintergarten als Speisesaal. Durch unvorhersehbare Mehraufwendungen konnte der Westteil (Turm) des Haupthauses nicht wie geplant umgebaut werden. Dennoch wurde das Haus im April 2000 neu eröffnet.

Als direkt an der Elbe gelegenes Haus blieb auch das Naturfreundehaus im Sommer 2002 nicht von der sogenannten „Jahrhundertflut“ verschont. Die Wassermassen richteten schwere Schäden an und setzten große Teile des Gebäudes unter Wasser. Der Gesamtschaden wurde auf rund 700.000 Euro beziffert.
Doch auf die Zerstörung folgte eine beeindruckende Welle der Solidarität: Viele Menschen, Vereine und Organisationen leisteten unbürokratische Hilfe, spendeten Geld, Material oder packten selbst mit an. Dank dieses gemeinsamen Kraftakts konnten die meisten Schäden in den Folgejahren beseitigt und das Haus wieder in Betrieb genommen werden.

Erst im Jahr 2006 – vier Jahre nach der Flut – konnten die letzten Schäden der Flutkatastrophe vollständig behoben werden. Dennoch blieben die wirtschaftlichen Herausforderungen groß. Die veränderten Rahmenbedingungen führten schließlich zur Insolvenz des damaligen Träger Naturfreundehaus e.V..
Ein Neuanfang begann am 1. Juli 2009: Der Einzelunternehmer Heiko Weist übernahm das Haus samt Geschäftsbetrieb. Mit viel persönlichem Einsatz führte er das bestehende Konzept fort und ermöglichte damit den Weiterbetrieb eines traditionsreichen Hauses.
Doch schon im Juni 2013 traf das Elbtal erneut ein schweres Hochwasser. Die Flut verursachte erneut Schäden von über 200.000 Euro. Während die technische Infrastruktur im Haus erneuert werden konnte, fehlten für den Wiederaufbau der Bowlingbahn im Untergeschoss und den zugehörigen Gastronomiebereich die finanziellen Mittel.
In den folgenden Jahren wurde der Betrieb des Hauses im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten fortgeführt. Trotz steigender Herausforderungen in der Tourismusbranche gelang es, das Haus als einfache, aber charmante Unterkunft für Familien, Gruppen und Wanderer zu erhalten. Die Substanz des Gebäudes blieb jedoch sanierungsbedürftig und Investitionen in größere Modernisierungen konnten nicht umgesetzt werden.

In den Jahren 2020 bis 2022 geriet das Haus, wie viele Betriebe in der Region, erneut unter Druck – diesmal durch die Corona-Pandemie. Der Betrieb ruhte zeitweise vollständig. Notwendige Investitionen und die Entwicklung eines zukunftsfähigen Bewirtschaftungskonzepts konnten in dieser Phase nicht realisiert werden.
Ein Wendepunkt kam zum Jahresbeginn 2022: Zwei erfahrene und regional verwurzelte Unternehmensgruppen – die HM3T GmbH aus Kesselsdorf und die ProInn GmbH aus Heidenau – übernahmen das Haus samt Geschäftsbetrieb. Sie brachten nicht nur wirtschaftliche Stabilität, sondern auch eine klare Vision für die Zukunft mit.
Unter dem neuen Namen „Aktiv-Hotel Stock & Stein“ und mit einem durchdachten Investitionsplan begann der schrittweise Umbau. Seither wird das Haus modernisiert, ohne seinen ursprünglichen Charakter zu verlieren. Das neue Betreiberteam rund um Mirko Wünsche hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Gästen ein Gefühl von Vertrautheit und echter Gastfreundschaft zu vermitteln – ganz nach dem Motto: „Zu Hause bei Freunden.“
Heute präsentiert sich das traditionsreiche Gebäude als lebendiges Aktiv-Hotel mit Wohlfühlcharakter. Es ist ein beliebtes Ziel für Familien, Naturliebhaber und Aktivurlauber – und bleibt ein bedeutender Ort gelebter Geschichte im Elbtal.